Für Millionen von Büroangestellten ist schlechte Beleuchtung Tatsache.
Millionen von Menschen arbeiten tagtäglich unter einer Bürobeleuchtung, die sie nicht mögen. Das vermindert ihre Produktivität und ihr Wohlbefinden. Dies lässt sich jedoch mit ein wenig Verständnis dafür, wie sich Licht auf Menschen auswirkt und der Bereitschaft, in die richtige Lösung zu investieren, leicht vermeiden. |
In einer kürzlich in 17 Ländern durch das Marktforschungsinstitut Ipsos durchgeführten Umfrage gaben ein Viertel der Befragten an, dass sie mit der Beleuchtung in ihren Büros unzufrieden seien. In einer anderen Studie von Zumtobel Lighting und des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswissenschaft und Organisation ergab sich, dass vier von fünf Arbeitnehmern nur wenig oder keinerlei Kontrolle über ihre Beleuchtung hatten – obwohl dies einer der wichtigsten Faktoren in Bezug auf Zufriedenheit am Arbeitsplatz war.
Die Tatsache, dass so viele Arbeitnehmer mit ihrer Arbeitsplatzbeleuchtung unzufrieden sind, ist an sich schon besorgniserregend; es gibt jedoch eine Fülle an Belegen, die zeigen, dass Zufriedenheit mit der Beleuchtung am Arbeitsplatz in direktem Zusammenhang mit Arbeitszufriedenheit steht. Direkte Folgen sind weniger Arbeitsausfall durch Krankheit und höhere Produktivität.
Weltweit werden sich Arbeitgeber zunehmend bewusst, welche Auswirkungen die Arbeitsumgebung auf Gesundheit und Produktivität ihrer Mitarbeiter hat; die Beleuchtung spielt hierbei eine wichtige Rolle. Warum gibt es also immer noch schlechte Beleuchtung? Ein Grund ist, dass Arbeitnehmer nicht verstehen, wie schlecht sie ist – oder welche Rolle sie spielt. Erst in den letzten Jahren haben Wissenschaftler wirklich verstanden, welchen Einfluss Licht auf den Körper hat, und die meisten Richtlinien für die Beleuchtung von Büros wurden erstellt, bevor man sich dieser Auswirkungen bewusst war. Aus diesem Grund konzentrierte man sich hauptsächlich darauf, ob Bürobenutzer gut genug sehen konnten, und nicht darauf, ob die Beleuchtung Komfort und Aufmerksamkeit bei der Arbeit förderte.
In manchen Fällen verschlimmerten die Richtlinien das Problem sogar: Jahrelang wurde helle horizontale Beleuchtung (zur Beleuchtung von Schreibtischen) und schwache vertikale Beleuchtung (zur Vermeidung von Blendung an Bildschirmen) für Büros empfohlen. Die unbeabsichtigte Folge war eine Einschränkung des Lichteinfalls ins Auge, was konzentrierte Arbeit erschwerte. Das Ergebnis? Düstere Büros und schläfriges Personal. Es ist ein Beispiel für aufgabenzentrierte Beleuchtung ohne Berücksichtigung der Menschen oder der Arbeitsumgebung. Zur Schaffung einer gesunden, angenehmen Atmosphäre sollten bei dem Design von Bürobeleuchtung drei entscheidende Faktoren berücksichtigt werden: Task, Face und Space. Arbeitsplatzbeleuchtung ist der offensichtlichste Faktor – wir müssen sehen können, was wir tun. Aber die Beleuchtung der Umgebung muss ebenso genau bedacht werden, um ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich Mitarbeiter wohlfühlen. Am modernen Arbeitsplatz dreht sich alles ums Gespräch von Angesicht zu Angesicht, also ist es wichtig, dass Gesichter beleuchtet sind.
Für einen Arbeitgeber sind die Kosten der Beleuchtungsmodernisierung im Vergleich zu Personalkosten vernachlässigbar. Bessere Beleuchtung macht sich also unbedingt bezahlt. Wenn bessere Beleuchtung die Mitarbeiter nur ein kleines bisschen produktiver werden lässt, sie weniger krankheitsbedingt fehlen oder etwas weniger Fehler machen, hat sich die Investition gelohnt – und die Erkenntnisse zu den Investition von Beleuchtung auf die Arbeitsleistung legen nahe, dass solche Verbesserungen erzielt werden können.
Unternehmen müssen bei ihrer Beleuchtung lediglich darauf achten, welche Arbeitsumgebung sie schafft – nicht auf das Beleuchtungsniveau der Leuchten oder auf ihren Energiebedarf.